kaum eine Pflanzengattung ist so vielseitig in Bezug auf ihre Formen, Farben und Verbreitung. In dieser Ausgabe unserer Serie „Was blüht denn da?“ möchten wir Ihnen Rhododendron vorstellen, der sehr viel mehr kann, als zu seiner Blütezeit von Mitte April bis Ende Juni hübsch auszusehen.
Vom Regenwald bis in die Tundra …
Die Bezeichnung Rhododendron kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Rosenbaum“. Über 1000 Arten zählen zu der Gattung aus der Familie der Ericaceae (Heidekrautgewächse), dazu zählen sowohl 20 cm hohe Zwergsträucher (Rhododendron forrestii) als auch 10 m hohe Bäume (Rhododendron maximum). Die Farbpalette der Blüten reicht in zahlreichen Abstufungen und Farbnuancen von Weiß über Gelb, Orange und Rot bis hin zu Violett. Am weitesten verbreitet und mit der größten Artenvielfalt kommt der Rhododendron in Ost- und Südostasien sowie in den Himalaya-Gebirgen vor. Auch auf unserem meta Fackler Entdeckerpfad haben wir zwei kleine Rhododendren angepflanzt. Da diese noch etwas Zeit und Kraft brauchen, um sich in ihrer vollen Schönheit zu zeigen, greifen wir an dieser Stelle auf Bilder aus dem Garten einer meta-Mitarbeiterin zurück.
Abb. 1 und 2: Rhododendron-Strauch (aufgenommen Ende April) und Einzelblüte (Mitte Mai)
In Europa sind etwas zehn Arten heimisch, von denen eine sich im wahrsten Sinne des Wortes aufdrängt. Rhododendron ponticum stammt ursprünglich aus Südosteuropa, breitet sich aber als eingeschleppte Pflanze, ein sogenannter invasiver Neophyt, unkontrolliert aus und verdrängt beispielsweise Irlands letzte atlantische Eichenwälder in Killarney und Glengarriff. Seit über drei Jahrzehnten kämpfen Naturschützer im Killarney National Park gegen die Übermacht des Rhododendron ponticum und scheinen den Kampf zu verlieren [1].
Abb. 3: Rhododendron ponticum by David Anstiss;
Wikimedia commons
Berauschender Honig
Viele Rhododendron-Arten enthalten in Pollen, Blüten, Blättern und Nektar neurotoxisch wirkende Grayanotoxine. Diese Fraßgifte wirken ähnlich wie Veratrum-Alkaloide oder Aconitin und können Vergiftungen mit typischen gastrointestinalen, zentralnervösen und kardiovaskulären Symptomen hervorrufen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat im Jahr 2010 eine Stellungnahme mit dem Titel „Vergiftungsfälle durch Grayanotoxine in Rhododendron-Honigen aus der türkischen Schwarzmeerregion“ veröffentlicht und empfohlen, keinen Honig aus dieser Region zu essen [2]. Verantwortlich dafür war unter anderem Rhododendron ponticum, der eben bereits vorgestellt wurde. Im Himalaya gibt es den Rhododendron-Honig der "magic bees". Dieser ist für seine halluzinogene Wirkung bekannt und das nepalesische Volk der Gurung nutzt ihn zudem zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Behandlung von Gelenkschmerzen [3].
Homöopathische Verwendung von Rhododendron
Insgesamt drei Rhododendron-Arten sind in einem unserer meta-Präparate vertreten. In dem homöopathischen Mittel Rhododendron sind die getrockneten, beblätterten Zweige von Rhododendron campylocarpum und Rhododendron aureum (Synonym: R. chrysanthum) enthalten, entweder allein oder als Mischung.
Rhododendron tomentosum ist weniger unter diesem Namen bekannt als vielmehr unter seinem Synonym Ledum palustre, Sumpfporst. Der immergrüne Strauch kommt auch in Deutschland vor, jedoch gehen seine Bestände immer weiter zurück und er steht in vielen Ländern auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.
metatendolor – Mobilität bewahren
In metatendolor sind diese beiden Inhaltsstoffe zur Behandlung von Schmerzen im Bewegungsapparat mit weiteren homöopathischen Mitteln kombiniert. Ausführliche Informationen erhalten sie in unserer Fachkreisinformation „Bewegungsapparat“, die hier heruntergeladen werden kann:
Rhododendron zählt in der Homöopathie zu den „Schlechtwettermitteln“. Zu den Leitsymptomen gehören Rheumaschmerzen, die sich in der Ruhe sowie nachts und am Morgen verschlimmern. Neben der Wirkung auf Gelenke, Knochen, Muskeln und Bänder gibt das Synonym „Gichtrose“ einen weiteren Hinweis auf seine traditionelle Anwendung.
Abb. 4: Rhododendron aureum; Wikimedia.commons*
Am bekanntesten für Ledum ist der Einsatz bei Stichwunden, es ist jedoch auch ein ausgesprochen wichtiges Mittel bei Gelenkrheumatismus. Insbesondere dann, wenn die Schmerzqualität stechend ist. V.a. die kleinen Gelenke sind heiß und geschwollen mit einer Verschlimmerung durch Bettwärme.
Rhus toxicodendron findet Verwendung bei Muskel-, Sehnen- und Bänderverletzungen als Folge von Überanstrengung, bei Verstauchungen, Zerrungen oder Verrenkungen. Die Beschwerden verschlimmern sich in der Ruhe und zu Beginn der Bewegung, wohingegen bei fortgesetzter Bewegung oder Positionswechsel eine Besserung eintritt.
Leitsymptom für Bryonia, die Zaunrübe, ist eine Verschlimmerung jeglicher Beschwerden durch Bewegung. Die Gelenke sind rot, geschwollen, glänzend, steif, mit stechenden oder reißenden Schmerzen durch die geringste Bewegung. Durch Druck auf die schmerzende Stelle erfährt der Patient jedoch eine Besserung.
Guajacum wird aus dem Harz des Pockholzbaumes gewonnen. Homöopathisch kommt es zum Einsatz bei chronisch rheumatischen Prozessen an Muskeln, Gelenken und besonders an den Sehnen. Der Patient empfindet Steifigkeit und hat das Bedürfnis, sich zu strecken. Er beschreibt ein Verkürzungsgefühl in Gliedern, Muskeln, Gelenken und an Sehnen.
Smilax oder auch Sarsaparilla, die Stechwinde, hat einen großen Bezug zu den Nieren und Harnwegen. Sie fördert die Ausscheidung und begünstigt dadurch die Heilung bei entzündlichen Prozessen. Smilax ist angezeigt, wenn Gelenk- und Muskelschmerzen im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten, insbesondere bei feuchtem, nasskaltem Wetter.
Bei Knochen-, Gelenk- und Muskelschmerzen, die brennen, stechen und reißen und sich wie lahm anfühlen, kann Thuja, der Lebensbaum, zum Einsatz kommen. Nässe und Kälte verstärken die Beschwerden. Die Schmerzen tauchen bald hier, bald dort im ganzen Körper auf. Sie können plötzlich auftreten und ebenso schnell wieder verschwinden.
* Bildquelle: Wikimedia commons; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rhododendron_aureum_Oulu_02.jpg
Haben Sie Fragen zu metatendolor oder unseren anderen Produkten? Melden Sie sich gerne bei uns telefonisch unter 05041-9440-10 oder per E-Mail an kontakt@metafackler.de.
Wir freuen uns auf einen kollegialen Austausch mit Ihnen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr meta Fackler Team
Quellen: alle zuletzt abgerufen 05/2025
[1] Bäuchle, M.; Krieg der Pflanzen: Rhododendron gegen den Rest; Mai 2019; https://irlandnews.com/der-krieg-der-pflanzen-rhododendron-gegen-den-rest/
[2] Bundesamt für Risikobewertung; Stellungnahme; Vergiftungsfälle durch Grayanotoxine in Rhododendron-Honigen aus der türkischen Schwarzmeerregion; September
2010; https://www.bfr.bund.de/cm/343/vergiftungsfaelle_durch_grayanotoxine_in_rhododendron_honigen_aus_der_tuerkischen_schwarzmeerregion.pdf
[3] Rohwedder, M.; Gartenwissen Rhododendron: 3 spannende Fakten; 2025;
https://www.mein-schoener-garten.de/news/rhododendron-3-fakten-ueber-den-bluetenstrauch-80705