Was sind Nosoden?

Viele akute und chronische Erkrankungen können durch sogenannte Schlüsseltoxine (= Giftstoffe) regulatorisch blockiert sein, sodass Therapieversuche oft wirkungslos bleiben. In diesen Fällen stellen Nosoden nach homöopathischem Verständnis häufig das entscheidende Durchbruchtherapeutikum dar. Die Nosodentherapie ist eine gezielte Reiztherapie.

 

Constantin Hering gilt als erster Homöopath, der die arzneiliche Verwendung potenzierter Krankheitsprodukte und Organpräparate einführte.

Der Einzug der Nosoden in die Homöopathie

Um 1790 herum, startete der englische Arzt Edward Jenner seine ersten Impfversuche, um den verheerenden Pockenepidemien in Europa Herr zu werden. Die Beobachtung, dass diejenigen, die eine harmlose Kuhpockenerkrankung überstanden hatten, auffallend selten an den echten Pocken erkrankten, veranlasste Jenner dazu, von einer Kuhmagd den Eiter einer Pustelblase zu entnehmen und den gewonnen Eiter in die Haut verschiedener Versuchspersonen einzubringen. Nach der Veröffentlichung des Verfahrens durch Jenner im Jahre 1798 gelangte es schnell zu einer breiten Anwendung durch die Ärzteschaft sowie zu einem großem Bekanntheitsgrad über die europäischen Grenzen hinweg und trug somit zunächst zur Eindämmung der Pockenerkrankung bei.

 

Wahrscheinlich war die Möglichkeit der Prophylaxe mithilfe von Krankheitsstoffen sowie die von ihr ausgehende Faszination der Anstoß zu ersten Versuchen mit potenzierten Krankheitsstoffen. Der Namensgeber der Nosoden, Constantin Hering, hatte unter anderem versucht, mit einer prophylaktischen Anwendung von potenziertem Pockenimpfstoff (Vaccininum)  einer eventuellen Pockenerkrankung vorzubeugen und sich den unerwünschten Nebenwirkungen der Impfung zu entziehen, die er aus diesem Grund nur für ein „Notmittel“ hielt. 

 

Ursprünglich hatte Hering in Surinam an Schlangengiften geforscht. Ihm war aufgefallen, dass die Ureinwohner Schlangenbisse durch Einnahme oder Auflegen von Körperteilen der Schlange behandelten. Als Homöopath entwickelte Hering großes Interesse an den Schlangengiften in potenzierter Form. In diesem Sinne bezeichnete er die Buschmeisterschlange Lachesis sogar als „mother of all the nosodes“ (Hering 1879). Dass nicht der Speichel der Schlange, sondern das darin enthaltene Gift, für die pharmakologische Wirkung verantwortlich ist, wusste Hering damals nicht. Obwohl Lachesis heute nicht zu den Nosoden zählt, legt man deren Geburtsstunde auf das Jahr 1832 fest, dem Jahr in dem Constantin Hering den Begriff Nosode zum ersten Mal prägte.

Was versteht man unter der „Influencinum-Nosode“?

Die Influencinum-Nosode stammt aus einer Mischung verschiedener Grippestämme. Durch ein Spezialverfahren (Sterilisation und Potenzierung) werden die Viren so weiterverarbeitet, dass nur die Information über deren „Aussehen“ übrig bleibt. Ihre Infektiosität geht durch diese Aufbereitung verloren. Die Nosode stellt nach homöopathischem Verständnis eine Art „Fingerabdruck“ des ursprünglichen Feindbildes dar, sodass der Körper seine Abwehrkräfte gezielt gegen diese Viren ausrichten kann. Eine solche Nosode ist neben einer Kombination aus pflanzlichen Wirkstoffen sowie Ferrum phosphoricum im Erkältungspräparat metavirulent® enthalten. 

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