eigentlich beginnt die Blüte des Schöllkrauts, Chelidonium majus, erst im Mai, doch durch die warmen Temperaturen in diesem Frühjahr leuchtete auf unserem meta Entdeckerpfad neben den Sonnenblüten des Löwenzahns auch schon im April das Gelb der bekannten Leberpflanze.
Des einen Leid des anderen Freud…
Sowohl dem Schöllkraut als auch dem Löwenzahn, Taraxacum officinalis, hängt weitverbreitet der Ruf als lästiges Unkraut an. Doch schon an der Blütenfarbe kann man erkennen, dass für ein bestimmtes Organsystem eine Heilwirkung zu erwarten ist:
Nach der Signaturenlehre legt das Gelb der Blüten eine Verwendung bei Erkrankungen des Leber-Galle-Bereiches nahe.
Abb. 1 und 2: Schöllkraut (Chelidonium majus) im meta-Garten
Schöllkraut – wichtiges Leber- und Gallenmittel
Chelidonium majus ist eine genügsame Pflanze, sie wächst oft auf Ödland, an Böschungen, Hecken und Mauern. Gleichzeitig ist sie aber auch eine Zeigerpflanze für stickstoffreichen Boden. Durch ihre verzweigten Wurzeln, die immer wieder austreiben, ist sie sehr ausdauernd und tatsächlich – wenn vom akkuraten Gärtner gewünscht – nur schwer aus dem Garten zu entfernen. Neben den gelben Blüten zeigt auch der gelbe Milchsaft den Bezug zur Leber an. Galen und Dioscorides empfahlen diesen daher bei Gelbsucht, traditionell wird dem Milchsaft außerdem eine gute Wirkung als Warzenmittel nachgesagt.
In der Homöopathie hat das Schöllkraut eine organotrope Beziehung zur Leber, die u.a. durch Arzneimittelprüfungen von Samuel Hahnemann bestätigt wurde.
"Als Angelpunkt der gesamten Wirkung ist das Leber- und Gallenblasensystem mit Hepatopathien und Cholangitis, gegen Gastritis hepatogener Art, gegen Neuralgien auf Basis eines Leber- und Gallenleidens. Chelidonium ist eines der häufigst gebrauchten Leber- und Gallenmittel." |
Julius Mezger, Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre, Band 1
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Homöopathische Leber-Komplexmittel
In homöopathischen Komplexmitteln wird Chelidonium mit weiteren Leberpflanzen wie Berberis (Berberitze), Carduus marianus (Mariendistel) und Bitterstoffdrogen wie Absinthium (Wermut) oder Quassia amara (Bitterholz) kombiniert. Eine Besonderheit bei der meta-Leberpräparaten wie metaheptachol® N und metahepat Injektionslösung ist das enthaltene Metall Zinn (Stannum metallicum). Nach der paracelsischen Medizin ist Zinn das Metall des Jupiters und hat damit eine umfassende Wirkung auf die Leberfunktionen.
Löwenzahn – vielfältig in jeder Hinsicht
Der Löwenzahn (Taraxacum officiniale) hat seinen Namen eigentlich von den gezackten Blättern, gleichzeitig gab ihm der Volksmund aber – obwohl er für den Gärtner ein unliebsames Unkraut ist – auch viele wohlklingende Namen wie Kuhblume, Butterblume und Pusteblume.
Die reifen Pusteblumen, die manchen Gartenbesitzern Schweißperlen auf die Stirn treiben, üben auf Kinder und Erwachsene eine besondere Faszination aus und sind bei näherer Betrachtung eines der vielen Wunder der Natur. Auf Englisch heißt Löwenzahn übrigens „dandelion“ („dent de lion“ = Löwenzahn). Franzosen dagegen sagen „pissenlit“ (= pinkle ins Bett) und ein weiterer, wenig schmeichelnder, volkstümlicher Name ist „Pissnelke“. Darüber kann nun der Bogen zur vielseitigen medizinischen Anwendung des Löwenzahns gespannt werden.
Abb. 3 und 4: Im meta-Garten wächst der Löwenzahn überall auf den ungemähten Rasenflächen
und ist bereits im frühen Frühjahr erste Anlaufstelle für viele Wildbienenarten.
Abb. 5 und 6: „Pusteblumen“ im meta-Garten in ihrer vollen Schönheit
Anwendung von Taraxacum in der Homöopathie
Die wesentliche Bedeutung ist nach allgemeinem Verständnis die cholagoge Wirkung des Löwenzahns. In der „Gesichteten Homöopathischen Arzneimittellehre“ beschreibt Julius Mezger für Taraxacum eine Steigerung der Erregbarkeit des Sympathikus sowie eine stärkere Durchblutung der Abdominalorgane. Es findet eine Anregung des Stuhlganges und der Harnsekrektion statt. Der französische Name „pissenlit“ ist übrigens auf diese diuretische Wirkung in Kombination mit der Beliebtheit von Löwenzahnsalat in Frankreich zurückzuführen. Durch die Beziehung zum Leber- und Verdauungssystem wird Taraxacum zur allgemeinen Reinigung und Anregung des Stoffwechsels geschätzt, außerdem wird eine mögliche Anwendung bei Diabetes mellitus genannt. Im Vergleich zum Schöllkraut geht die Verwendung von Löwenzahn demnach weit über das Organsystem Leber-Galle hinaus, so dass er allgemein bei funktionellen Erkrankungen des Stoffwechsels und des Verdauungssystems verwendet werden kann.
Kombinationspartner für Taraxacum
Neben den klassischen Lebermitteln wie Carduus marianus und Beberis kann der Löwenzahn gut mit Wirkstoffen zur Verbesserung der Verdauungsfunktionen sowie zur Anwendung bei exokrinen und endokrinen Pankreasinsuffizienzen kombiniert werden. In Frage kommen hierbei z.B. Haronga, Nux vomica oder auch Syzygium jambolanum.
Die Brechnuss ist besonders angezeigt bei reizbaren, gehetzten und überlasteten Menschen mit sitzender Lebensweise, die häufig zu Genuss- und Reizmitteln wie Kaffee, Nikotin oder Alkohol greifen, diese aber nicht vertragen
Abb. 7: Nux vomica
Abb. 8: Harungana madagascariensis
Bei tierexperimentellen Untersuchungen fanden Wissenschaftler für Haronga nicht nur deutlich erhöhte Mengen an Magen- und Gallensaft, sondern auch eine Anregung der Pankreasaktivität zur Produktion von Proteasen und Alphaamylasen.
Die Samen des Jambulbaumes Syzygium cumini enthalten Jambosin und Jambolin, welche die Umwandlung von Stärke zu Zucker hemmen. Die Kommission D hat Syzygium cumini mit dem Anwendungsgebiet „Als Zusatzmittel bei Zuckerkrankheit“ positiv bewertet.
Abb. 9: Syzygium jambolanum
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Quellen:
[1] Vint, Peter et al.; Der Neue Clarke, Dr. Grohmann GmbH – Homöopathische Literatur, 1996
[2] Mezger, Julius; Gesichtete Homöopathische Arzneimittellehre; Haug Verlag, 1977
[3] meta Fackler; Fachkreisinformation – Haronga: Die Kraft des Drachenblutbaums